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  • AutorenbildFriedhelm Boschert

Drei Skills, die Sie als “Digital Leader" dringend brauchen

Aktualisiert: 18. Nov. 2018


Einige der Manager im Workshop runzelten zunächst noch die Stirn. Da sprechen wir über liquide Organisationstrukturen, peer-to-peer-Kommunikation, offene Netz-werke und rough data. Und üben dabei Atem-Konzentration, achtsames Zuhören, fokussiertes Wahrnehmen. Wie soll das zusammen gehen? Gewiss, das Seminar hieß “Mindful ways to cope with Digitalization”. Und da waren nun auch neue und ungewöhnliche Wege zu erwarten. Denn auch die Herausforderungen sind ungewöhnlich.


Das Ruder in der Hand behalten

Angesichts der täglichen Erfahrungen im Unternehmen wandelte sich die Skepsis der Manager schnell in offene Neugier. Keiner der nicht sofort eine persönliche Schilderung überquellenden E-Mail-Accounts, der nicht mehr bewältigbaren Informationsflut, der erschöpfenden “5-Dinge-gleichzeitig-tun”, dem ständigen Abgelenktsein und den störenden Unkonzentriertheiten parat hatte. Alleine den Überblick zu behalten sei immer schwieriger – wird in der Pause “hinter vorgehaltener Hand” erzählt. Und just am gleichen Tag titelte das Handelsblatt: “Wie Sie als Chef das Ruder in der Hand behalten … Im digitalen Zeitalter funktioniert Führung nach neuen Spielregeln”. Wie wahr! Doch wie kommen wir dahin?


Nochmals in Kürze: Die Megatrends in der #DigitalenTransformation

Die neuen Spielregeln und Rahmenbedingungen der Führung in der digitalen Transformation müssen kaum mehr im Detail erläutert werden. Zahlreiche Studien, Expertenbefragungen und Trendreports zeigen seit Jahren ein eindeutiges Bild. Rufen wir uns kurz einige der Kernpunkte ins Gedächtnis.


“Megatrends digitaler Arbeit der Zukunft”, Telekom-Studie 2015 mit der Universität St. Gallen:

  • Die Auflösung der Organisation zugunsten von Netzwerken und peer-to-peer-

  • KommunikationNicht-lineares Denken als menschliche Domäne und Kern-Skill

  • Ergebnis- statt Präsenzkultur mit Souveränität für Ort und Zeit

  • Stärkung von Neztwerk- und Dialogkompetenz, Wandel von Kontrolle zu Encouragement

  • Bindungen lösen sich, flexible Arbeits- und Kommunikationsformen erschweren systematische Personalentwicklung

  • Führen auf Distanz als die neue Normalität


Führung 4.0 – Wie die Digitalisierung Führung verändert”, TU München, Schwarzmüller et al., 2016:

  • Abgabe von Macht an die Mitarbeiter

  • Beziehungsförderndes Verhalten von Führungskräften

  • Agilität in der Teamzusammenarbeit und im Denken

  • Führung auf Distanz

  • Gesundheitsbewusste Führung

Digital Leadership 2017”, Rochus Mummert:

  • Werteorientierte Führung und Mitarbeiterentwicklung

  • Kulturelle Veränderung in Richtung Vertrauen, Eigenverantwortung, Teilhabe und Entfaltungsmöglichkeiten

Ich denke, mit etwas Phantasie und Offenheit sind die Veränderungen, und vor allem der Veränderungsbedarf, sowohl für Chefs als auch für ihre Organisationen evident.


Was aber machen Sie mit dieser Erkenntnis?

Wie führen Sie ein Team, das hoch eigenständig, extern vernetzt und kaum mehr vor Ort arbeitet? Dessen komplexe Prozesse Sie weder von Verlauf noch vom Ergebnis her vordenken können? Dessen Mitglieder wenig Bindung verspüren und die vor allem in Netzwerken mit hochkompetenten Fachexperten kommunizieren, und weniger mit Ihnen? Und vor allem: Wie behalten Sie den Überblick in einer fragmentierten, schnellen Welt? Dazu brauchen Sie einen Satz neuer Fertigkeiten. Eben Ihre ganz persönlichen Leadership Abilities.


Die drei persönlichen Skills des “Digital Leaders”

Aufmerksamkeit steuern – und damit den Fokus wechseln und in komplexen Situationen den Überblick behalten können. “We do need rough data instead of big data” (Prof. Katzenmaier). Wir brauchen Sinn für Details, dürfen aber nicht darin stecken bleiben. Müssen die Flughöhe varrieren können. Muster in komplexen Entwicklungen erkennen können. Und vor allem: sich nicht dauernd ablenken lassen. Fokussiert bleiben.


Emotionale Intelligenz managen – bei sich selbst und kollektiv im Team, und damit die kollektive Intelligenz des Teams vollständig zur Entfaltung bringen können. Stimmungen erfassen. Den Teamspirit auch bei remoten Beziehungen aufrechterhalten können. Mit Wertschätzung die Key-Player binden. Und die Wertschätzung ausdrücken können durch ehrliches Fragen und bescheidenes Zuhören. Und vor allem: Freude im Team kultivieren können.


Reflektiert sich selbst führen – damit auch in volatiler Umgebung und starker Arbeitsverdichtung kreativ die Entwicklung gestalten können. Reflektiert lernen heißt, aus alten Denk-Bahnen und Verhaltens-Automatismen aussteigen können. Nicht nur Agilität beim Team einfordern, sondern selbst agil werden, im Kopf und im Handeln. Und dabei die Intuition reflektiert einsetzen.


Der Weg zum Digital Leader ist gar nicht so schwer

Denn auch hier – der Leser ahnt es schon – gibt es die MINDFUL SOLUTION. Fokussierung, Management der Emotionen, reflektierte Selbstführung – sie alle bauen auf der Steuerung der Aufmerksamkeit – der Achtsamkeit eben. Die eigene Wahrnehmung und das Denken zielgerichtet lenken. Und damit in der Lage sein, jederzeit auf eine seine ganz persönliche „Meta-Ebene“ zu gehen. Und so nicht länger der Getriebene seiner Grübeleien, seiner Emotionen, seiner Unruhe, seiner Ablenkungen zu sein. Und ganz wesentlich: den Überblick behalten.


Und wie wirkt die Aufmerksamkeitssteuerung auf die Team-Arbeit? Einfache Antwort in amerikanischer Kürze: “Energy follows attention”. Nicht nur der Einzelne leitet seine Energie in die Bahnen, die ihm seine Aufmerksamkeit zeigt. Auch das Team orientiert sich dahin, wohin der Chef konsequent die Aufmerksamkeit lenkt . Neben dem Zuhören-Können, dem Vertrauen schaffen ein weiteres wesentliches Steuerungsmittel für die agilen Teams im digitalen Zeitalter.


Natürlich gäbe es an dieser Stelle noch vieles zu berichten. Aber dafür gibt es ja Workshops, gemeinsam mit der Kölner Kalapa Leadership Academy. Mit dem ganz und gar programmatischen Titel “Denkt radikaler vom Menschen aus – Wie Sie mit Achtsamkeit die Arbeitswelt 4.0 gestalten”. Sie finden am 8. Juni im Impact Hub in Wien und am 22. Juni im Arcotel Castellani in Salzburg statt. Und am 19. Juni in Frankfurt/M. den Workshop “Agile Teams – Kollektive Intelligenz kultivieren mit Achtsamkeit”.


Für alle, die erfahren wollen, was Achtsamkeit im Unternehmen und in der Führung alles leisten kann.


Mit achtsamen Grüßen,

Ihr Friedhelm Boschert

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